Hunde, Katzen und mehr
Seit 2015 gibt es das TierQuarTier (Süßenbrunner Straße 101, 1220 Wien). Dem jungen Komplex merkt man die Unterstützung durch die Stadt Wien an. Hunde, Katzen und Kleintiere, die keinen eigenen Menschen mehr haben, leben hier. Sie werden betreut und vermittelt.
Natürlich muss an dieser Stelle auch der Wiener Tierschutzverein, den es seit 1864 gibt, erwähnt werden. Schließlich weiß man nie, wo man sein tierisches Familienmitglied finden und adoptieren wird! Das Wiener Tierschutzhaus (Triester Straße 8, 2331 Vösendorf) wird zum größten Anteil aus Spenden finanziert. Auch hier werden allerlei Tiere versorgt, aufgepäppelt und, wenn möglich, vermittelt. Anfangs des Jahres habe ich eine verletzte Waldohreule ins Tierschutzhaus gebracht, die nach längerer Betreuung wieder ausgewildert werden konnte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was beide Institutionen gemeinsam haben, ist die Sorge um verwaiste Tiere. Ziel ist es, die besten Familien für sie zu finden. Niemand will ein Tier falsch vermitteln und es nach kurzer Zeit wieder aufnehmen müssen. Die Enttäuschung wäre für alle Beteiligten – insbesondere für das Tier – groß.
Felix
Wir haben seit Jahren Ausschau nach dem passenden Hund gehalten. Eilig hatten wir es nicht. Es geht nicht darum, spontan irgendein tierisches Familienmitglied aufzunehmen, sondern mit dem besten Kumpel lebenslang (!) zusammenzupassen. Anfang Oktober haben wir uns Alex im TierQuarTier angeschaut. Er ist es nicht bei uns eingezogen. Der kleine Pinscher hatte noch eine andere Familie in Aussicht. Wir waren überzeugt, dass er es dort besser haben würde. Man muss auch zurücktreten können, wenn es nötig ist. Wochen später kam ein Anruf, dass einige Neuzugänge im TierQuarTier warten würden. Die Empfehlung ist es dann ebenfalls nicht geworden. Aber der andere kleine Kerl hat interessant gewirkt – und das war er dann tatsächlich! Es kam, wie es kommen musste …
Kurzum Felix lebt nun seit drei Wochen bei uns. Aus dem sehr schüchternen Hund ist ein fröhliches Familienmitglied geworden. Er weiß, wo sein Körbchen steht, wo das Futter „nachwächst“ und wer zur Familie gehört. Außerdem hat er schon einige Kumpels rund um den Block mit denen er die obligaten Höflichkeiten unter Hunden austauscht. Selbstverständlich ist er Steuerzahler, Versicherungsnehmer, EU-Impfpassbesitzer und bei Petcard registriert. Sagenhaft, kaum ist das Kind (29) aus „dem Gröbsten raus“ (i.e. kann den Kühlschrank alleine aufmachen), schafft man sich einen Hund an, der nie aus dem Gröbsten rauskommen wird.
Überlegen Sie es sich gut!
- Hunde kosten viel Geld: Anschaffung, Ausstattung, Tierarzt, Steuer, Versicherung, Futter, Extrakosten im Urlaub etc.
- Hunde kosten viel Zeit: Täglich kleine und große Spaziergänge, Erziehung, Zuwendung, Pflege etc.
- Hundekot muss aufgehoben und entsorgt werden.
- Wenn Ihnen das alles zu viel (unangenehme) Arbeit ist, lassen Sie es bleiben.
- Wenn Sie keine Zeit für den Hund haben, lassen Sie es bleiben.
- Ein Hund ist kein Kinderspielzeug. Er kann ein toller Kumpel oder ein Risiko sein. Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Ihre Kinder den Löwenanteil an der Arbeit (Fütterung, Spaziergänge, Tierarzt) übernehmen werden. Plüschtiere sind pflegeleichter, billiger und sie beißen nicht.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie das alles bewältigen können, dann erwägen Sie zuerst eine Adoption – es muss nicht immer ein Welpe sein! Lassen Sie sich beraten. Die MitarbeiterInnen im TierQuarTier werden nicht nur alle Ihre Fragen beantworten können, sondern Ihnen noch viel mehr Informationen bieten. Nehmen Sie sich für den Besuch Zeit. Übrigens, wenn Sie schon für den Besuch zu wenig Zeit haben, werden Sie auch später keine Zeit für einen Hund haben. Seien Sie nicht egoistisch, sondern, denken Sie daran, was für das Tier gut ist. Es nicht wichtig, das gewünschte einfarbige Wollknäuel zu bekommen. Es ist wichtig, den passenden Hund aufzunehmen!
Danke TierQuarTier und auf viele Jahre mit Felix!