Emily Dobbs
Das Sri-Lanka-Kochbuch
Dorling Kindersley 2018, 232 S., 90 Fotos.
ISBN 978-3-8310-3535-9
Sri Lanka, Ceylon, Serendip
Der Pop-up Stand von Emily Dobbs ist die (inoffizielle Food-Botschaft Sri Lankas. Leider können nicht alle Feinschmecker nach London oder nach Sri Lanka fliegen. Macht nichts, Dobbs Kochbuch ist bei Dorling Kindersley erschienen und jeder kann Sri Lanka auf den Tisch bringen. 2017 erschien die englische und nun liegt auch die deutsche Ausgabe vor. Wer bereits Kochbücher aus dem Verlag besitzt, weiß, dass das Kochbuch hervorrragend sein muss: Alltagstaugliches im appetitlich buntem Cover.
Die Seiten zum Genuss
Der Inhalt folgt dem Tagesablauf: Frühstück, Snacks, Currys (Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse), Suppen, Salate und Beilagen, Desserts und sogar Getränke. Die Menuvoschläge sind jahreszeitlich abgestimmt. Über die wichtigsten Zutaten wird gleich zu Beginn informiert. Menschen, denen das gigantische Angebot in London nicht zur Verfügung steht, werden dankbar durch die Ersatzvorschläge blättern. Was Ihr lokaler Markt nicht bietet, wird der Asia Markt ihres Vertrauens für sie bereit halten oder kann notfalls ersetzt werden. Wir preisen uns glücklich in Wien sowohl den berühmten Naschmarkt, die Wiener Märkte sowie zahlreiche Asia Geschäfte zu haben. In ländlichen Regionen ist das erfahrungsgemäß schwieriger.
Glossar und Register runden den Band hilfreich ab. Wichtiger Beitrag für ein Kochbuch solchen Kalibers sind die Fotos. Appetitlich in Szene gesetzt wurden sie von Issy Crooker (Fotos) und Emily Ezekiel (Styling). Eine lebendige Bereicherung sind die Schnappschüsse der Autorin. Davon hätten es gerne mehr sein dürfen – dafür kann stattdessen Instagram herhalten. Gut so, ganz meine Devise: Lieber einige Fotos weniger und dafür kein Rezept weniger! Optische und haptische Qualitäten schaffen es, frische und exotische Ansprüche mit übersichtlichem Design zu verbinden. Der Genuss des Essens beginnt beim Blättern.
Würzig und prächtig
Ich liebe die Benutzerfreundlichkeit! Die Zutaten sind pro Rezept linksbündig gelistet. Querverweise helfen, eigene Menus zu kreieren. Kursiv gesetzt, sind vorab erfrischender Smalltalk, Basisinformationen sowie Tipps und Tricks zu lesen. Die Rezepte sind einfach umzusetzen, dennoch empfehle ich, gut zu überlegen, ob man ein aufwendige Speisenfolge oder einer einzigen Hauptspeise den Vorzug geben möchte. Ich persönlich liebe Hoppers, diesen abwechslungsreichen Straßensnack. Man braucht selbstverständlich keine Straße dafür, sondern nur einen einzigen Teig, viele Gäste und eine Menge kreativer Ideen für die Füllung. Anschließend Liebeskuchen als Dessert und der Tag ist perfekt!
Unter „Extras“ verbergen sich Gewürzmischungen und Eingemachtes – unbedingt genau anschauen – es ist eine wahre Fundgrube! Sie werden die lagerfähigen Chutneys etc. auch abseits der Sri Lanka Küche gut gebrauchen können.
Wenn Sie die Grundtugenden des Kochens beherrschen, wird es problemlos funktionieren: Zutaten herrichten – Speisen zubereiten – vorsichtig würzen und verkosten, ggf. nachwürzen – servieren. Stressfrei bleiben, ist sowieso in allen Lebenslagen hilfreich.
Fazit
Ich könnte mit einem Adjektiv-ABC dieses Buch preisen. Es wäre nicht genug! Sie können Sri Lankas kulinarische Seite mit diesem Buch kennenlernen. Die Rezepte sind gut gegliedert und die Abfolgen gut erklärt. Es soll ja Menschen geben, die Wasser anbrennen lassen; dennoch halte ich es für jeden leicht, Sri Lanka auf den Tisch zu zaubern. Sie wollen etwas Negatives lesen und suchen nach dem Haar in der Kokossuppe? Gut, das Buch duftet nicht nach Curry und Zimt, dafür müssen Sie schon selbst beim Kochen sorgen.
Ich weiß übrigens schon, dass ich einige Freunde mit dem Das Sri-Lanka-Kochbuch beschenken werde.
Essen ist Kultur – zelebrieren Sie es!