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 01/03

 
 

 

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Sigrid Strohschneider-Laue

Direktverbindung Zeit- Raum - Mensch. Konzept für zielgruppenorientierte Kulturvermittlung Römische Bernsteinstraße Burgenland

Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte Wien 1995. 23 S., 6 Abb.

 

 

 

Rezension

Die ausgebildete Ur- und Frühgeschichtlerin Sigrid Strohschneider-Laue befasst sich schon seit Jahren mit den Möglichkeiten, Archäologie und damit auch archäologische Fundstätten, Grabungen und Sammlungen museumspädagogisch aufzubereiten. In  "Direktverbindung Zeit - Raum- Mensch" stellt sie interessante und spannende Archäologie-Vermittlungskonzepte für alle Altersstufen vor.

In der Einführung gibt die Autorin einen historischen Überblick über den Teilbereich der römischen Bernsteinstraße im Mittelburgenland und macht mit den Grundlagen von römischem Straßenbau, Handel, Erzgewinnung und sogar mit antikem Straßenkarten vertraut. Sodann wird ein kurzer abriss über die Besiedlungsgeschichte des Gebietes bis in die heutige Zeit reichend gegeben. Auch auf die Entstehungsgeschichte des wanderbaren Museums Römische Bernsteinstraße wird eingegangen, wobei besonders auf den äußerst wichtigen Stellenwert dieser kleinräumigen Organisation im Zusammenhang mit der sogenannten "Zentraleuropäischen Initiative" hingewiesen wird; so wird derzeit an einer von der UNESCO geförderten Dokumentationsreihe über die Römische Bernsteinstraße zwischen Adria und Ostsee gearbeitet.

Weiteres geht die Autorin auf Kulturvermittlung im Burgenland und hier wiederum speziell auf dem Gebiet der Archäologie ein, wobei sie ihre Ausführungen mit lustigen Anekdoten, die die derzeit stattfindende "Kulturvermittlung" verdeutlichen, veranschaulicht.

Im nun folgenden Hauptteil der Arbeit stellt Strohschneider-Laue ihr Konzept zur zielgruppenorientierten Kulturvermittlung zum Themenbereich Römische Bernsteinstraße im Detail vor.

Dabei geht es ihr vor allen Dingen darum, nicht nur keltische und römische Geschichte zu vermitteln, sondern übergeordnete Zusammenhänge zu verdeutlichen, zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte abzuregen.

Als primäre Zielgruppe sieht die Autorin natürlich Schüler aller Altersstufen für die sie umfangreiche und detaillierte Vermittlungskonzepte vorstellt.

Schwerpunkt für alle Altersklassen bilden dabei die Exkursion zur Römerstraße sowie ein "Römerpaket", das die Möglichkeit bietet, Geschichte an Hand von Originalen zu "begreifen". Das weitere Programm ist jeweils altersspezifisch aufgebaut:

Volksschüler wird unter dem Titel "Die Römer sind unter uns" der römische Straßenbau anschaulich demonstriert, mit römischen Kinderspielen wird die Brücke zur Gegenwart geschlagen.

Hauptschüler und AHS-Unterstufe versuchen zum Thema "Kelten und Römer im Burgenland" mit Hilfe von Schreibtäfelchen sowie der Datierung eines Münzschatzes den Zeitbegriff zu erarbeiten.

Schülern der AHS-Oberstufe wird in "Archäologie live" der Alltag eines Archäologen gezeigt und gleichzeitig der Nutzen aller Unterrichtsfächer für jeden beruflichen Werdegang demonstriert.

Ebenfalls für Schüler der AHS-Oberstufe wird das Projekt "Zu Gast bei den Römern" angeboten, bei dem die Möglichkeit besteht, ein römisches Menu nach Originalrezepten zuzubereiten.

Bei vielen Vermittlungsangeboten zu verschiedenen Themen wird leider immer noch auf Erwachsene "vergessen". S. Strohschneider-Laue hat auch für diese Zielgruppe interessante und spannende Vermittlungsprogramme ausgearbeitet:

Für Lehrer werden in einem zweitägigen Fortbildungskurs "Kelten und Römer im Unterricht" Anregungen zu fächerübergreifendem Unterricht mit vielen praktischen beispielen gegeben.

Für Touristen werden spezielle Programme für Familien und für Ausflugsgruppen vorgestellt. Familien können "Auf den Spuren der Römer" Geschichte erleben. Ausflugsgruppen wandern "Auf keltischen und römischen Spuren". Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz, natürlich ganz im Zeichen der Römer!

Anrainer sollen im Rahmen des Projektes "Kelten und Römer in unserer Gemeinde" für die Erhaltung archäologischer Bodendenkmale sensibilisiert werden. sowie auf die Möglichkeit der touristischen Nutzung und damit des wirtschaftlichen Potentials hingewiesen werden.

Genaue Erläuterungen zu verwendeten Materialien sowie zur Organisation und Durchführung der einzelnen Projekte vervollständigt die Arbeit. Zuletzt geht die Autorin unter dem Kapitel "Weiterführende Informationen" noch ausführlich auf hilfreiche Kontaktadressen ein und gibt für alle Interessierten eine umfangreiche weiterführende Literaturliste an.

Für alle, die sich mit Kulturvermittlung im Bereich Archäologie beschäftigen, wird dieses Werk wertvolle Anregungen bieten und als Leitfaden dienen.

© D. Prenn

 

 

 

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