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Non-Fiction
Buch
Angelika Fleckinger - Herbert Steiner
Faszination Jungsteinzeit. Der Mann aus dem Eis
Folio Verlag, Bozen - Wien 20032. 152 S.
EUR 36,00. CHF 60,20
ISBN 3-85256-247-3
Rezension
Der Mann aus dem Eis fasziniert noch immer das Publikum. Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen wie Mediziner, Biologen, Physikern, selbstverständlich Archäologen, aber auch noch zahlreiche andere setzen sich seit 1991 mit dem sensationellen Fund auseinander.
Die Neuausgabe des dreisprachigen - deutsch, italienisch, englisch - Fotobandes rund um die Gletschermumie vom Simulaun bindet kompetent und dennoch leicht verständlich die neueren Forschungsergebnisse ein.
Das Autorenteam bietet gleich zu Beginn eine übersichtlich gegliederte Zusammenschau über die Fundumstände des Gletschermannes. Doppelseitige und ganzseitige Farbfotos dokumentieren dabei auch für Nichtbergsteiger und Wanderer eindrucksvoll die Umgebung, den Fundort sowie die nachfolgende archäologische Ausgrabung und Vermessung.
Auf Grund der zahlreichen Untersuchungen und deren Forschungsergebnisse gelingt es Fleckinger und Steiner alle Aspekte der Gletschermumie sowie die weiteren Funde dem interessierten Leser vorzustellen. Die Informationen zum Toten selbst, reichen u. a. von Altersangabe und Tätowierungen über seine letzte Mahlzeit bis zu den Verletzungen und Todesumständen. In großformatigen Farbfotos werden der Mann aus dem Eis und seine Habseligkeiten detailreich dargestellt. Quasi hautnah werden so z. B. seine Tätowierungen oder der Einschusskanal der Pfeilspitze sichtbar. Details, die während des Museumsbesuches nicht erkennbar sind.
Der Informationsbogen spannt sich weiter über die Bekleidung bis zur Ausrüstung. Es wurde nicht vergessen den bedeutenden Fundkomplex in den Kontext der Zeit zu stellen. Komplettiert wird das Buch daher durch einen sehr guten Einblick in das damalige Lebensumfeld, das Siedlungswesen und Wirtschaftsweise ebenso einschließt wie Religiosität und Bestattung.
Zuletzt erfährt die Rückführung der Mumie nach Südtirol Berücksichtigung ebenso wie der konservatorische Aspekt in "Ötzis" letzten Ruhestätte - dem Südtiroler Archäologie Museum.
© S. Strohschneider-Laue
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