Ebensolch Rez-E-zine

 06/04

 
 

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Samuel Herzog

presse.culture.ch

Ein Handbuch für den Schweizer Mediendschungel am Beispiel der Bildenden Kunst

Un manuel pour se frayer un chemin vers la rubrique des arts dans la jungle des médias suisses

eb_001_001_045.jpg (56409 Byte)

Schwabe Basel 2003, 176 S.

EUR 17,50, CHF 25,00 

ISBN 3-7965-1923-7

Rezension

Pressearbeit ist für viele Kulturschaffende ein Rätsel, ein Glücksspiel oder gar ein Alptraum. Presseleute beklagen hingegen oft die unzulänglichen Informationen, die ihnen täglich auf den Schreibtisch flattern: zu lang, zu kurz, bar der wesentlichen Fakten. Künstler hingegen fühlen sich wiederum oft medial übersehen oder falsch ausgelegt.

Das zweisprachige Buch von Samuel Herzog bringt viel Licht in die für viele düstere Medienarbeit. Bezogen auf den Schweizer Kultur- und Redaktionsbetrieb beleuchtet er die Pressearbeit ehrlich, exzellent formuliert und vor allem von beiden Seiten. Viele seiner Aussagen lassen sich dabei spielend in andere Länder oder inhaltlich anders orientierte Ressorts übertragen. Herzog vermittelt Basics der medialen Kommunikation.

In drei Kapiteln führt er in die Thematik Kunst, Medien und Kunstjournalismus ein, bevor er auf die eigentliche Pressearbeit eingeht. Das Kapitel Pressearbeit ist übersichtlich in Prinzipielles, Vorbereitung, Pressedossier und Pressekonferenz gegliedert. Abschließend folgen noch Checkliste und die von ihm treffend als Katerstimmung bezeichnete Analyse des Presse(miss-)erfolges. Hier berücksichtigt er auch Rechtsgrundlagen (bezogen auf die Gesetzesgrundlagen der Schweiz). In der Coverklappe des Buches ist benutzerfreundlich ein Musterbrief für Presseaussendung abgedruckt. Dieses Muster kann als Checkliste für eigene Aussendung herangezogen werden.

Die den Text begleitenden Zitate von Journalisten, Kunstwissenschaftlern und Künstlern, sind besonders erhellend. Die Statements machen wunderbar deutlich, dass es mit einer Aussendung oft nicht getan ist. Die eigentliche Arbeit ist nämlich die Kontaktpflege. Es ist wichtig die Wünsche und Abneigungen der Ansprechpartner zu kennen und die zwischenmenschlichen Faktoren zu berücksichtigen. Pressearbeit heißt miteinander zu kommunizieren, einander kennen zu lernen und Neigungen/Abneigungen zu bedenken. Unaufdringliche Höflichkeit gepaart mit zielgerichteter und vor allem wohl vorbereiteter Information ist angesagt. So möchte die eine Redaktion ausschließlich schriftliche Information, der nächste Journalist würde gerne noch einmal telefonisch erinnert werden und manche Ansprechperson fühlt sich durch eine mehrmaligen Kontaktnahme bereits genötigt.

Niemand wird behaupten, dass es leicht ist gute Pressearbeit zu machen, aber sie ist erfolgreicher, wenn man weiß wie. Das Buch ist eine wertvolle Informationsquelle zur gelungenen Pressearbeit und das eigentlich nicht nur für Künstler und PR-Verantwortliche im Kulturbetrieb.

© S. Strohschneider-Laue

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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