Ebensolch Rez-E-zine07/04 |
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Non-Fiction Buch June Newton Mrs. Newton Taschen Verlag 2003, 256 S., Hardcover mit Schutzumschlag. Zahlreiche SW und Farb- Abbildungen EUR 29,99 ISBN 3 8228 3057 7 |
RezensionJune Newton (geb. June Browne) alias June Brunell alias Alice Springs lädt in ihrem Buch zu einer ganz privaten Reise der besonderen Art ein. Von Kangaroo Grounds im Australien der 20er Jahre bis Berlin im Europa der Gegenwart führt ihre lebensfrohe autobiographische Zeit- und Weltenreise. Einmal angefangen, lässt das Buch bis zum Schluss nicht mehr los und hebt es damit weit über andere außergewöhnliche und gut bebilderte coffeetable books hinaus. Persönlich, voller Anekdoten und oft auch aus dem autobiografischen Blickwinkel ihres erst jüngst tödlich verunglückten Ehemannes Helmut Newton betrachtet, entrollt sich ihr abwechslungsreiches Leben. Witzig und zugleich intim erzählt sie ihren Werdegang. So kehrt sie in Paris der 60er mehr der Notwendigkeit als dem eigenen Triebe gehorchend ihrer Karriere als Schauspielerin den Rücken und wendet sich zunächst der Malerei zu, um dann endlich zur Fotografie zu finden. Nebenbei bemerkt, verdankt sie ihren Künstlername "Alice Springs" einem Atlas, einer Nadel und ihren Dinnergästen Jean Seberg und vor allem deren spanischen Freund Ricardo. Alice Springs steigt in die Welt der Modefotografie ein und findet schließlich ihre Berufung in der Porträtfotografie, jener Kunst, die für sie so kennzeichnend wurde. Das Buch ist nicht nur mit ausgewählten Fotos aus ihrem Werk verschwenderisch ausgestattet, sondern bietet auch frühe Familienfotos und Abbildung einiger Gemälde, die sie in Paris malte. "Mrs. Newton" ist eines jener Bücher, dass man nur ungern in einem Schrank oder Regal verwahrt. Man möchte es greifbar haben, jederzeit darin blättern, an Alice Springs Leben teilhaben und mit ihren Augen sehen können. Eine herrliche Mischung privater Professionalität in Wort und Fotografie. © S. Strohschneider-Laue |
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