Ebensolch Rez-E-zine08/04 |
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Non-Fiction Buch Evelyn Benesch, Ingried Brugger, Sabine Fehlemann (Hgg.) Wassily Kandinsky. Der Klang der Farbe Palace Editions Europe 2004, 160 S., 90 Farbabb. zahlr. SW-Abb. EUR 29,00 ISBN 3 935298 85 4 |
RezensionAls Geburtsjahr der abstrakten Kunst wird 1910 genannt. Damals malte Kandinsky seine erste abstrakte Komposition. Eine fidele 94jährige ist sie, diese abstrakte Kunst des Wassily Kandinsky: Fröhlich, mitreißend und ewig jung. Das BA-CA Kunstforum Wien und das Von der Heydt-Museum Wuppertal legen zur gemeinsamen Kandinsky Ausstellung "Der Klang der Farbe" einen wunderschönen Katalog vor. Der dem Ausstellungstitel gerecht werdende Katalog ist wie ein durch Bilder vertontes Essay. Strukturiert und trotzdem unterhaltend, graphisch ansprechend ohne zu langweilen, ist er zugleich ein inhaltlich ansprechender Augenschmaus, den man am besten gemeinsam mit Musik von Schönberg genießen sollte. Gleich zu Beginn führt O. Schichirewa die LeserInnen gekonnt unter dem Titel "Kandinsky und der Russische Spiritualismus" in die Zusammenhänge und Hintergründe ein. Sie vergleicht so spielerisch, dass es ein Vergnügen ist, den Beitrag zu lesen und selbst Gemeinsames und Trennendes zu erkennen. G. Ramin Schor liefert anschließend mit "Like watching a stone drop into water..." eine umfassende Analyse des Modernismus und Kandinskys Bedeutung als Pionier der europäischen Moderne. Sie vollbringt die Leistung die Komplexität de Moderne in Worte zu fassen. Dabei verliert sie weder Einsteiger in die "Moderne", die sie mit den Grundzügen vertraut macht, noch unterfordert sie das Fachpublikum. Dem chronologisch aufgebauten Katalogteil sind den einzelnen Schaffensphasen Kandinskys erläuternde Einführungen vorangestellt, die knapp und präzise das Wesentliche herausstreichen. Biographisches, zusammengestellt von H. Pogt und E. Benesch, mit ausgewählten Fotos findet sich zum Schluss. Werkverzeichnis und ausgewählte Literatur zu Wassily Kandinsky runden den Band ab. Genussvoller kann Kunst und das zu einem moderateren Preis nicht sein. © S. Strohschneider-Laue |
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