Ebensolch Rez-E-zine09/04 |
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Non-Fiction Buch Peter Böhmer, Ronald Faber Die Erben des Kaisers. Wem gehört das Habsburgvermögen? Verlag Carl Ueberreuter 2004, 176 S. € 17,95, CHF 32,50 ISBN 3-8000-7029-4 |
Rezension"Die Habsburger wecken Emotionen..." Ein fantastischer erster Satz für ein Buch, manche AutorInnen werden Peter Böhmer und Ronald Faber um diesen beneiden. Treffender kann man das Thema nämlich nicht in Worte fassen. Mit der jüngsten Entwicklung, nämlich der Rückforderung des Habsburg Vermögens nach dem österreichischen Entschädigungsgesetzes von 2001, beginnen die beiden Autoren ihr Buch. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite wird ausgehend von diesem Restitutionsantrag der Habsburger als Opfer des NS-Regimes die Hintergründe des Vermögens aufgerollt. Am Anfang stand Kaiser Franz Stephan von Lothringen, der mit Gründung eines Familienfonds den Grundstein für eine Trennung zwischen Staats- und Privateigentum legte. 1918 kam es zum Sturz der Monarchie, der die Enteignung und der Landesverweis von 1919 folgte. Die erste Rückgabeforderung wurden 1929 gestellt. Das Rückgabegesetz von 1935 und das politische Tauziehen nicht nur um das Vermögen endete letztlich 1939 wieder mit dem Landesverweis und Einzug des Vermögens. Die Republik Österreich sicherte sich mit einem "Habsburg-Vorbehalt" bei internationalen Menschenrechtsverträgen ab, nimmt sie Habsburger von allgemeinen Garantien aus. Dazu kommt immer wieder der Ruf, dass eine Rückgabe nur bei Gegenrechnung bisheriger Ausgaben erfolgen soll. Eine teure Quittung würde das für die Habsburger ergeben. Aber lesen Sie selbst und ich bin mir sicher, dass nicht nur Skandale, sondern auch dieses Thema Emotionen wecken wird. © S. Strohschneider-Laue |
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