Ebensolch Rez-E-zine

 09/04

 
 

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Rudolf Schlögel, Bernhard Giesen, Jürgen Osterhammel (Hgg.)

Die Wirklichkeit der Symbole

Historische Kulturwissenschaft Bd. 1

eb_001_001_074.jpg (40413 Byte)

UVK 2004, 464 S, sw-Abb.

€ 39,90,  CHF 67,50

ISBN 3-89669-693-9

Rezension

Gewichtiges zum Thema Symbole legen die Ordinarii für Neuere und Neueste Geschichte sowie Makrosoziologie als Herausgeber mit "Die Wirklichkeit der Symbole", dem ersten Band "Historische Kulturwissenschaften", vor. Die darin publizierten sechzehn Beiträge renommierter WissenschaferInnen sind zum Großteil aus der Tagung "Norm und Symbol. Die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" hervorgegangen. Die einzelnen Abhandlungen wurden drei Kapiteln zugeordnet "Symbole in der Theorie", "Symbolisierungen" und "Funktionen des Symbolischen". In Beispielen, die von der Antike bis zur Gegenwart reichen, werden Symbole und soziale Strukturen untersucht. Ebenso werden die Medien und Materialien, in denen Symbole gebildet werden, einer genauer Betrachtung unterzogen. 

R. Schlögel führt präzise in die komplexe Materie mit "Symbole in der Kommunikation" ein und erläutert gleich zu Beginn die Frage nach der Wirklichkeit der Symbole. Er führt aus, das dies zweierlei bedeute: Einerseits die Bedeutung von Symbolen für die Entstehung sozialer Ordnung in Kommunikation und andererseits die Rahmung der deutenden Symbolisierungsprozesse durch soziale Ordnungsmuster.

H.-G. Soeffner (Protosoziologische Überlegungen zur Soziologie des Symbols und des Rituals), B. Giesen (Latenz. und Ordnung), C. Schneider (Symbol und Authentizität). Zur Kommunikation von Gefühlen in der Lebenswelt und D. Krausnick (Symboltheorie aus juristischer Perspektive) beschäftigen sich in ihren Beiträgen mit "Symbolen in der Theorie". 

Zum Kapitel "Symbolisierungen" tragen B. Gladigow (Symbol und Symbolkontrolle als Ergebnis einer Professionalisierung von Religion), G. Kurz (Verfahren der Symbolbildung. Literaturwissenschaftliche Perspektiven), K. Junge (Symbolisierung von Kooperationsnormen in Situationen elementarer Kommunikation), D. Zakharine (Symbolisierung von Verhaltensnormen. Über die Dynamik von Streitkulturen in Ost- und Westeuropa) und P. Ludes (Multiple Symbolisierungen. Technisierung, Trivialisierung, Internationalisierung) bei. 

B. Feichtinger-Zimmermann (Hinrichtung und Martyrium. Zur Umdeutung symbolischer Handlungen), R. Reichhardt (Zur visuellen Dimension geschichtlicher Symbole am Beispiel der Bastille), S. Kleiner (Der Kaiser als Ereignis. Die Wiesbadner Kaiserfestspiele 1896-1914), T. Mergel ("Sehr verehrter Herr Kollege". Zur Symbolik der Sprache im Reichstag der Weimarer Republik), J. Osterhammel (Symbolpolitik und imp  eriale Integration. Das britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert), S. Wild (Zur Symbolik des islamischen Schleiers) und M.-E. Geis (Symbole im Recht) widmen sich den "Funktionen des Symbolischen".

Mit diesem Band wurde, auf Grund der vielfältigen Aspekte unter denen Symbole analysiert wurden, ein neues Grundlagenwerk zur Symbolforschung vorgelegt von dem noch lange gezehrt werden wird.

© S. Strohschneider-Laue

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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