Ebensolch Rez-E-zine
12/04
Non-Fiction
Buch
Julius Wiedemann (Hg.), Masanao Amano
Manga
Taschen 2004, Engl./Dt./Fr., 576 S.
€ 29,99
ISBN 3 8228 2591 3
Rezension
Zuerst hat Japan Godzilla erfolgreich exportiert, dann Mangas. Längst kommt man auch in Europa nicht mehr am Manga-Stil vorbei. Die Generation der 70er Jahre, die mit Wiki, Heidi und der Biene Maja aufgewachsen ist, hat diesen unverwechselbaren und trotzdem so abwechslungsreichen Zeichenstil schon früh und als Kinder schätzen gelernt. Die Kinder der 80er und 90er Jahre waren dann bereits mit Spielzeug im Manga-Stil wie Tamagochi, Pokemon sowie komplexeren Anime-Filmen vertraut. Dass Mangas allerdings nicht nur Kinderkram sind, setzt sich hierzulande erst in den letzten Jahren durch. Vermehrt werden Erwachsene von der Manga- und Anime-Sucht befallen. Sie schlagen sich die Nächte um die Ohren, um die meist im Spätprogramm ausgestrahlten Filme anzuschauen.
Zu Recht, wie man nach der Lektüre des Buches feststellen muss. Mehr als 140 KünstlerInnen und ihre Zeichenstile werden in diesem gewaltigen Buch und auf der beigefügten DVD in Kurzporträts vorgestellt. Darunter sind die Besten und die, die den Stil durch ihre zeichnerischen wie auch erzählerischen Besonderheiten prägten. Historisches, Fiktives, Alltägliches und viel mehr fließt in die ganz eigene Manga-Dimension ein. So verschieden die Szenarien so unterschiedlich auch die Umsetzung der KünstlerInnen.
Einen besseren Überblick zum Manga-Design gibt es einfach nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass der beeindruckend niedrige Preis in keinem Verhältnis zur ausgezeichneten optischen und inhaltlichen Qualität sowie dem Buchumfang steht. Das ideale Geschenk für junge und alte Manga-Freaks sollte als Handbuch an Kunstakademien und in Design- und Werbestudios jederzeit greifbar sein.
© S. Strohschneider-Laue
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