Ebensolch Rez-E-zine

 12/04

 
 

© 2003 Strohschneider-Laueab acht

Buch

Isaac B. Singer, Maurice Sendak (Illustration)

Zlateh die Geiß und andere Geschichten

Zlateh die Geiß

Sauerländer 2004, 80 S.

10,90

ISBN 3 7941 6028 2

Rezension

Isaac B. Singer war zu seinen Lebenszeiten (er wäre heuer 100 Jahre alt geworden) kaum der Typ des freundlichen Großvaters, schon eher des schrulligen Individualisten, der zwischen alter und neuer Welt pendelt. Seine Geschichte für Kinder aber sind so liebevoll und sanft, dass andere Großväter sie stellvertretend für ihn den Enkeln vorlesen könnten.

Das Osteuropa, in dem das jüdische Stetl beheimatet war, das dem Holocaust zum Opfer fiel, ist der Boden auf dem die Geschichten blühen und gedeihen. Die Geschichten von Narren, dem Teufel, dem Schlemihl, den Töchtern, die den fremden Mann nicht heiraten wollen, dem faulen Ehemann, der zu nichts zu gebrauchen ist und von Zlateh, der Geiß.

Maurice Sendaks Zeichnungen zu den Geschichten sind im schlichten Schwarz-Weiß gehalten und dennoch stehen bunter Bilder von Dörfern, Tieren, den Töchtern, Söhnen, Eltern, Narren und Klugen auf dem Papier vor uns.

Zwei Meister des Geschichtenerzählens haben hier einander gefunden, erzählen von fernen, längst versunkenen Zeiten, in denen Furcht und Freude am und im Leben eng nebeneinander liegen. Isaac Bashevis Singer, der für sein in yiddischer Sprache geschriebenes Lebenswerk den Nobelpreis für Literatur erhielt, legt den Kindern von heute in einfachen, klaren und schönen Worten ein Stück fast verloren geglaubter Kultur in die Hände. Zum Selberlesen, zum Vorlesen, zum Lachen und zum Weinen schön.

© B. Meinhard-Schiebel

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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