Ebensolch Rez-E-zine

 13/04

 
 

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Sabina Riedl, Barbara Schweder

Mimosen in Hosen

Ueberreuter 2004, 238 S.

€ 19,95

ISBN 3 8000 7026 X

Rezension

Sie wären gerne Prototypen, sind aber eher Montagsmodelle. Die Rede ist von Männern, die im Vergleich mit Frauen in allen Punkten bestenfalls durchschnittlich abschneiden. Außer Muskelkraft ist nichts besser am Mann, eher anders. Gesundheitlich von Anbeginn anfälliger als Mädchen, drücken sie während der Schulzeit die Ergebnisse der Pisa-Studie, um sich dann konsequent zu testosterongesteuerter Eindimensionalität zu entwickeln. Sachlich korrekt, ohne Häme und mitten aus dem Leben gegriffen wird systematisch am tönernen Sockel männlicher Überlegenheit gesägt.

Absolut göttlich geschrieben, kann man sich kaum trennen und hat - ehe man sich versieht - schon weitere 20 Seiten mit den Augen aufgesaugt. Die fast schon verzweifelt anmutete Suche der beiden Autorinnen nach der Überlegenheit des Mannes ist aber auch zu köstlich. Fundierte Informationen aus zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen gewürzt mit Anekdoten - auch aus dem eigenen Familienleben der beiden Schwestern - zeigen u. a., dass Männer in erster Linie geschickte Ressourcenbündelung betreiben. Frei nach dem Motto: "Männchen, nimm dem Weibchen das Futter weg, dann hast Du auch etwas zu bieten".

Alle, wirklich alle, die das Buch bei mir liegen sehen, wollen in diesem Buch "nur kurz blättern". Nach längstens zehn Minuten nehme ich meinen BesucherInnen das Buch weg und fordere sie auf sich selbst ein Exemplar zu kaufen. Was ich hiermit auch allen anderen dringend rate.

© S. Strohschneider-Laue

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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