Ebensolch Rez-E-zine14/05 |
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Non-Fiction Buch Carola Hilmes Skandalgeschichten Ulrike Helmer 2004, sw. Abb., 245 S. € 22,90 ISBN 3 89741 154 7 |
RezensionDer gut gewählte Titel des Buches passt zum exzellent geschriebenen Inhalt. Ausgesprochen fesselnd zu lesen und so manche Textteile wären auch dazu geeignet dem Oberstufenunterricht die Realitätsnähe zu verleihen, die ihm noch immer abgeht. Weibliche Literaturgeschichte ist ein Thema, das langsam mehr Berücksichtigung findet und oft genug erstaunlich Ernüchterndes zu Tage bringt. Akribische Schlaglichter wirft Carola Hilmes nämlich auf den Skandal weiblicher Autorinnenschaft vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In neun Kapitel gibt sie Beispiele schreibender Frauen und der von ihnen aufgegriffenen Themen, die nicht nur Reise, Liebe und Technik betrafen. Dabei geht es nicht darum, dass Frauen anderes schreiben, sondern andere Publikationsbedingungen vorfinden als Männer. Die Strategien, die bei von Frauen entwickelt wurden, um ihre schriftstellerischen Tätigkeiten zu legitimieren und sich selbst dadurch gesellschaftlich zu schützen, sind erschütternd. Auch an hand von Inszenierungen der Popikone Madonna gelingt es der Autorin bis in die Gegenwart aufzuzeigen, was Image gegenüber dem "wahren selbst" bedeutet. Die Fußnoten sollte man bei diesem Buch jedenfalls nicht unbeachtet lassen; denn in so mancher Anmerkung im umfangreichen Anhang verbirgt sich wesentlich mehr als ein Literaturverweis. © S. Strohschneider-Laue |
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