Ebensolch Rez-E-zine

 14/05

 
 

© 2003 Strohschneider-LaueNotiz

Ausstellung

Bettina Rheims Retrospective

Bettina Rheims par Serge Bramly, Mai 2004. © Serge Bramly, Courtesy Galerie Jérôme de Noirmont

Bettina Rheims par Serge Bramly, Mai 2004. © Serge Bramly, Courtesy Galerie Jérôme de Noirmont

Sibyl Buck la joue écrasée sur un lit, Janvier 1996, Paris. © Bettina Rheims, Courtesy Galerie Jérôme de Noirmont

Sibyl Buck la joue écrasée sur un lit, Janvier 1996, Paris. © Bettina Rheims, Courtesy Galerie Jérôme de Noirmont

KunsthausWien

24. Januar bis 24. April 2005

Rezension

Bettina Rheims ist die Frauenfotografin, egal ob Frauen bekleidet, nackt oder im falschen Körper gefangen sind. Die Retrospektive ihrer Arbeit zeigt 143 Fotografien aus 12 Serien, darunter auch Kim Harlow, I.N.R.I, Les Aveugles und Animal. Zu sehen sind daher nicht mehr oder minder "inszenierten Reportagen", sondern Beispiele ihres fotografisch perfekten und zugleich persönlichen Blickes hinter die Kulissen der Außenhaut von Personen und Story. Besonders deutlich wird dies vor allem in ihren Porträts. Porträts üben eine besondere Anziehungskraft aus und schaffen zugleich einen persönlichen Kontakt über Raum und Zeit. Die Befindlichkeiten der Menschen mit der Kamera einzufangen oder genau diese in den Hintergrund zu drängen, ist eine Kunst, die keinem Fotografen so gegeben ist wie Bettina Rheims. Manchmal wird Bettina Rheims daher für die Besucher im Vordergrund stehen und manchmal die Dargestellten und oft genug werden beide Faktoren ausschlaggebend sein, um länger als geplant vor einem der Fotos zu verharren. 

Unglaublich wie viel Glamour inhaltlich hergeben kann, wenn Bettina Rheims mit den vorgegeben Klischees spielt. Ebenso unglaublich wie viel die Absenz von Glamour an Persönlichkeit offenbart, wenn man die leider etwas bescheiden neben der prachtvollen I.N.R.I. Reihe platzierten Bilder der Serie "Les Aveugles" betrachtet. Die meisterhafte fotografische Beobachtungen abseits des thematischen Mainstreams darstellen.

Man sollte jedenfalls Zeit mitbringen, um allen Menschen, Geschichten und nicht zuletzt der Fotografin selbst in dieser spannenden Ausstellung begegnen zu können. Sicher ist, dass man mit vielen neuen Eindrücken, einem ausgezeichneten Katalog heimgehen kann und möglicherweise - so wie ich selbst seit Jahren mit "Crucifixion I" - ein Foto von Bettina Rheims am Schreibtisch stehen haben will.

© S. Strohschneider-Laue

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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