Ebensolch Rez-E-zine

 16/05

 
 

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Harald Gebhardt, Mario Ludwig

Von Drachen, Yetis und Vampiren. Fabeltieren auf der Spur

BLV 2005,  Schutzumschlag, 223 S., zahlr. Abb.

€ 19,95

ISBN 3 405 16679 9

Rezension

Dieser informative Sammelband für Hobby-Kryptozoologen wird auch jene interessieren, die lieber Fakten als mythischen Schnick-Schnack haben wollen. Es werden hauptsächliche bekannte Fabeltiere und Tiere, deren Existenz bezweifelt wird, aufgelistet, darunter sowohl die Klassiker aber auch die "neueren" wie Bigfoot.

Zum Auftakt wird darauf eingegangen wie maßgeblich Fabelwesen unser Leben bis in die heutige Zeit -  unter anderem über die Kunst - beeinflusst haben.

Den Drachen wird als einzige Gruppe ein eigenes umfangreiches Kapitel gewidmet. Hervorgehoben werden die wesentlichen Unterschiede zwischen den westlichen Drachenarten (Lindwurm, Tatzelwurm und Basilisk) und den ziemlich einheitlichen östlichen Drachen. In Folge wird versucht die Ursprünge der Drachen in mehreren Hypothesen zu erklären. Darunter die äußerst gewagte Saurier-Variante, die unter anderen von Marco Polos Reiseberichten und den Fußabdrücken von Menschen und Dinosauriern in derselben geologischen Schicht gestützt wird. Noch heute werden die Geschichten aus dem Kongo von einem mysteriösen Sauropoden namens Mokele M’bembe und Nordamerika tradiert. In den USA wurde zwischen 1950 und 1961 immer wieder ein Saurier vom Typ Allosaurus von Truckern und Viehzüchtern gesichtet.

Selbstverständlich werden auch die klassischen Fabelwesen vorgestellt. Auch hier wird versucht eine mögliche Erklärung vorzulegen. Selbst auf die Mythologie wird dabei nicht vergessen. Man erfährt über die zumeist griechischen Ursprünge hinausgehend mehr über das Thema als man durch seine Allgemeinbildung schon gewusst hatte.

Das Kapitel über die Fabeltiere der Meere und anderen Gewässern erläutert nicht nur Seeschlangen, Seeungeheuer und Sirenen sondern auch reale Tiere wie den Hai und den Riesenkalmar. Nessi erhält die Ehre als bekanntestes Ungeheuer eines eigenes Unterkapitels. Übrigens ist Nessi nicht eine neue Hysterie aus dem 20. Jahrhundert Bereits die Pikten im 6. Jahrhundert fürchteten es und es wurde daher vom Missionar Columban gebannt.

Unter den realen Fabeltieren werden Tiere zusammengefasst, die für ausgestorben gelten/galten, über die die sich Mythen ranken und/oder deren Existenz ungewiss ist. Wer hätte schon gedacht, dass sich in den dichten Wäldern Vietnams einige Tierarten tummeln, welche die Vorliebe haben nur selten gesichtet zu werden. Sie sterben daher "mehrmals" aus und lösen somit immer wieder heiße Diskussionen bei Biologen aus. Ein anderes Beispiel ist das Mapinguari, eine Art überlebendes Riesenfaultier aus Südamerika, das schon vielen Menschen - darunter solche mit ranghaften Namen - begegnet ist. Unbeindruckt von auf es abgefeuerte Gewehr- und  Bogenschüsse verschwand es wieder stinkend und unter menschenähnlichen sowie röhrenden Lauten in den Urwald.

Im letzten Kapitel werden die falsch gedeuteten Fabelwesen aufgelistet und es wird erklärt wie es dazu gekommen ist. Meistens handelt es sich dabei um fossile Knochen von Mammuts, Höhlenbären, Wollnashörnern und andere Versteinerungen.

Das Buch ist übersichtlich in mehrere Kapitel und Unterkapitel geteilt. Die grün unterlegten Abschnitte bieten vertiefende Informationen über das jeweilige Thema. Es ist dabei mehr als ein gut gegliedertes, recherchiertes und informatives Buch.  Es lässt auch Schmunzeln über den Überschwang von menschlicher Fantasie und "wahren Begebenheiten" zu. Fundiertes mit Funfaktor - eine gelungene Kombination.

© V. Strohschneider

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

Siteinfo

retour

Index

Impressum

Newsletter

Von Drachen, Yetis und Vampiren

Jetzt suchen:
Amazon-Logo

ars mundi - Die Welt der Kunst im Internet

Außergewöhnliche Erlebnis-Geschenke

Abebooks.de - Antiquarische und gebrauchte Bücher

retour