Ebensolch Rez-E-zine17/05 |
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ab acht Buch Sherryl Jordan Jing-Wei und der letzte Drache
Sauerländer 2005, 202 S. € 14,90 ISBN 3 7941 6044 4 |
Rezension Dieser spannende Roman erzählt die Leidensgeschichte des Bauernjungen Justin von Doran und des chinesischen Mädchen Jing-Wei. Die Geschichte wird aus der Sicht des Mönches Benedikt erzählt, der im Auftrag des Abtes alles mitschreibt, was der Drachentöter sagt. Jedes Kapitel ist somit ein weiterer Tag. Den Auftakt macht eine Einleitung von Justin, der auch Einblick in das Klosterleben bietet. Die Handlung ist in England um die Mitte des 14. Jahrhunderts angesiedelt. Justin macht sich auf den Weg zu einem Markt, um dort einen neuen Bogen und Pfeile zu kaufen. In einem Zelt am Markt trifft er Jing-Wei zum ersten Mal, die dort als Scheusal ausgestellt wird. Sogleich ahnt er als sich in sein Heimatdorf Doran aufmacht, dass sie sich noch mal begegnen werden. Als er wieder daheim ankommt, findet er das Dorf komplett abgebrannt und verwüstet vor. Er weiß sofort, dass dies Werk jenes Drachen gewesen sein muss, der schon mehrere Dörfer zerstört hat. Die schrecklichen Untaten von denen viele Leute aus dem Dorf und auch auf dem Jahrmarkt geredet hatten. Kaum jemand hat den Gerüchten Glauben geschenkt und die Verwüstungen lieber auf randalierende Schotten geschoben. Der verwirrte Justin wird in Folge von Thybalt, Enkel jenes Ritters, der die letzten Drachen erschlug, und Anführer der Jahrmarkts Truppe zu der auch Jing-Wei gehört, und dessen Familie aufgefunden. Sie entschließen sich ihn mitzunehmen, doch Justin beginnt erst aus seiner Lethargie zu erwachen als er sich um Jing-Wei zu kümmern beginnt, die in einem Verschlag neben Bär und Luchs gehalten wird. So ziehen sie mit der Truppe von Stadt zu Stadt und hören unterwegs immer wieder von niedergebrannten Dörfern. Richard, der Sohn des Thybalt, ist ein Raufbold, der versessen ist den Drachen zu töten. Er entführt Jing-Wei eines Nachts unter dem Vorwand ihr die Freiheit zu schenken, um sich vor der gefahrenvollen Reise noch einmal zu vergnügen. Justin folgt ihm aber heimlich und bevor er Jing-Wei etwas antun kann, nimmt er all seinen Mut zusammen, schlägt Richard nieder und flüchtet mit Jing-Wei. Auf ihrer gemeinsamen Reise enthüllt sich Jing-Weis Geschichte, deren Höhepunkt die Konfrontation mit dem Drachen ist. Justin und Jing-Wei beweisen dabei, dass nicht nur Mut und Stärke wichtig ist, um Feinde zu besiegen. Der Epilog bietet einen Ausblick auf den zukünftigen Werdegang der HeldInnen. In Ihrem Nachwort bringt die Autorin den Roman zuletzt noch mit einigen interessanten historischen Fakten in Zusammenhang, die vielleicht nicht allen jungen LeserInnen bekannt sein dürften. Alles in allem eine vielschichtige Geschichte, die überaus unterhaltsam geschrieben ist und nach der man gerne wieder greift. Lesenswert von der ersten bis zur letzten Seite! © V. Strohschneider |
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