Ebensolch Rez-E-zine19/05 |
||
Non-Fiction Buch Elke Schüller Marie Stritt - Eine "kampffrohe Streiterin" in der Frauenbewegung (1855-1928).
Ulrike Helmer 2005, 294 S., sw. Abb. € 29,90 ISBN 3 89741 178 4 |
Rezension Marie Stritt wuchs in Siebenbürgen auf, wurde in Wien zur Schauspielerin ausgebildet und lernte in Karlsruhe ihren Ehemann, der als Opernsänger engagiert war, kennen. Ihre eigentliche Karriere machte sie aber nicht als Schauspielerin, Ehefrau und Mutter, sondern als Kämpferin für Frauenrechte. Sie führte von 1899 bis 1910 den Bund Deutscher Frauenvereine und hatte während dieser Zeit den größten Anteil an der Frauenrechtsschutzbewegung. Von 1911 bis 1919 war sie als Vorsitzende eine treibende Kraft der Deutschen Frauenstimmrechtsbewegung. Sie war mit Fug und Recht hart und kompromisslos, wenn es darum ging ihr Ziel zu erreichen. Als ausgebildete Schauspielerin halfen ihr dabei zusätzlich ihre rhetorische Begabung und ihr einnehmendes Auftreten. Trotz ihres großen Anteils an den Erfolgen der Frauenbewegung, war ihre Biographie bislang weitgehend unbekannt, da im Dresdner Bombenhagel auch ihre Aufzeichnungen zum größten Teil vernichtet wurden. Mit dieser Publikation legt nach akribischen Recherchen Elke Schüler sowohl Marie Stritts unvollendeten Lebenserinnerungen als auch ihre politische Biographie vor. Das Buch ist so voll wichtiger Informationen, dass man sich beim Lesen wundert, dass es trotzdem fesselnd bleibt. Es ist keine leichte Kost und kein Fastfood, sondern ein detailreiches Haubenmenü, das man in bester Erinnerung behält. Ein würdiges Denkmal für Marie Stritt und ein Meilenstein für die Frauenforschung. Marie Stritt war eine große Persönlichkeit, deren ungeheure Leistung ein bedeutendes frauenpolitisches Erbe für die Gegenwart darstellt. Angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen müssen Frauen gut darauf achten, dass ihnen diese hart erkämpften Rechte nicht wieder Stück für Stück genommen werden. Marie Stritt - Nomen est Omen -, stritt für Frauenrechte. Frauen haben ihr viel zu verdanken, bewahren wir ihr politisches Erbe auch für unsere Mädchen. © S. Strohschneider-Laue 12.10.2005 |
Essenz Siteinfo
|