Ebensolch Rez-E-zine19/05 |
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Non-Fiction Buch Gisela Bock Frauen in der europäischen Geschichte
Beck 2005, 393 S., € 14,90 (D), 15,40 (A), CHF 26,80 ISBN 3 406 52795 7 |
Rezension Der Streit um die Geschlechter ist ein Streit um die Würde und die Rechte des Menschen an sich, denn sonst müsste die Frage lauten, ob Frauen Menschen sind. Gisela Bock geht in ihrem umfassenden Werk vom Mittelalter bis in die Gegenwart der Debatte um die Geschlechter auf den Grund. Im historischen Kontext betrachtet, ausgehend von den jeweiligen Streitpunkten lässt sie die ZeitgenossInnen zu Wort kommen. Es ist ein zähes Ringen um Gleichberechtigung, das sich durch Jahrhunderte zieht und durch fatale Rückschläge und überwiegend kleine sowie zuweilen keine Fortschritte gekennzeichnet ist. Der gut geschriebene Überblick über diesen Geschlechterkampf ist ein wertvolle Lektüre, deren roter Faden vor allem die historische Linie ist. Der europäische Faden ist auf Grund der komplexen Thematik wesentlich schwerer zu fassen - eine reale Tatsache, die Frauen in der politischen Gegenwart um so mehr Probleme bereitet. Dieser wichtige Beitrag zu den historischen Grundlagen moderner Frauenpolitik ist kein Nachschlagewerk, sondern bietet fundierte Anregungen eigene Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen. Gisela Bock ist es gelungen ein europäisches Geschlechterbuch vorzulegen, das sich den sozialen, rechtlichen und politischen Forderungen von Menschen - vornehmlich weiblichen - annimmt. Eine Pflichtlektüre nicht nur für HistorikerInnen und Genderspezialistinnen, sondern für alle Vernunftbegabten und jene, die es noch werden wollen. © S. Strohschneider-Laue 14.10.2005 |
Essenz Siteinfo Frauen in der europäischen Geschichte
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