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21/06
Non-Fiction
Buch
Karl-Wilhelm Weeber
Die Weinkultur der Römer
Albatros 2005, 189 S., zahlr. SW-Abb.
€ 9,90
ISBN 3 4919 6137 8
Rezension
Der Genuss des aus Weintrauben gekelterten Weins, war im Römischen Imperium eine Selbstverständlichkeit. Junge und Alte, Arme und Reiche tranken Wein, selbst Sklaven hatten Anrecht auf ihn. Getrunken wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit. Den Wein pur zu trinken, galt als barbarisch und typisch für Alkoholiker. Zumeist wurde der Wein verdünnt getrunken; im Sommer gekühlt und im Winter angewärmt. Die antibakterielle Wirkung von Wein, dürfte dabei sicherlich so mancher Durchfallerkrankung vorgebeugt haben. Der Wein genoss in der Medizin auch aus diesem Grund einen hohen Stellenwert. Trauben wurden in vielen Rebsorten kultiviert und Wein in unterschiedlicher und für einzelne Regionen typischer Qualität erzeugt. Wein war somit schon damals ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mit Gesetzen und Verordnungen wurde der Weinbau und -Handel bis in den letzten Winkel des römischen Reichs reguliert. Wein ist kein bloßer Durststiller, Wein ist Standard und Genuss zugleich sowie fester Bestandteil der römischen Kultur, die in vielen Bereichen bis heute nachwirkt.
Weeber hat ein Lexikon zum antiken Weinbau vorgelegt, das nicht nur zum Nachschlagen von "Anbaugebiet bis zum Zungenlöser" geeignet ist, sondern insgesamt zum Schmökern einlädt. Wein findet sich in Literatur und Poesie ebenso, wie in überlieferten Winzerratschlägen und so manches römisches Sprichwort ist bis heute geläufig.
Genießen sie daher einen guten Tropfen - auch wenn er heute eher unverdünnt üblich ist -, wenn sie dieses Buch zur Hand nehmen, es rundet den in jeder Hinsicht flüssigen Inhalt zugleich geschmacklich ab.
© S. Strohschneider-Laue 16.01.2006
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