Ebensolch Rez-E-zine
23/06
Non-Fiction
Buch
Beate Patolla
Fundraising im Internet
MaroVerlag 2005, 232 S.
€ 24,00
ISBN 3 87512 153 8
Rezension
Das Internet ist zu einem Informationsmedium herangewachsen, dass auf Grund seiner Vielfalt alle anderen Medien in den Schatten stellt. Verständlich, dass dieses Medium auch für Fundraising entdeckt wurde. Potentiale, Inhalte und Spenderwünsche unterzieht deshalb die Informationswissenschaftlerin und katholische Theologin Beate Patolla einer ebenso aufschlussreichen wie genauen Analyse. Anhand der Auswertung der 20 größten Deutschen NPO (Rotes Kreuz, Caritas, Greenpeace etc.) ergaben sich interessante Aspekte, die in dieser Dimension sicher noch immer zu wenig Beachtung finden. Denn deutlich wurde bei der Befragung, dass die Organisationen ihrer Spender nicht immer korrekt einschätzen. Immerhin ermöglich das Internet unabhängig von Zeit und Ort Kommunikation zu potentiellen Spendern. Es bietet - oder sollte es zumindest - ständig abrufbare Informationen. Ein mächtiges Medium, das aktuelle Projekte, Ziele, Profil und Werte der Organisation darstellen sowie die Transparenz der Projekte gewährleisten kann. Alles in allem Punkte, die für Spender und Spende von zentraler Bedeutung sind. Wobei das Angebot eine Unterstützung zu geben nicht breit genug aufgefächert sein kann. Ein Zahlschein im Briefkasten ist bei weitem unflexibler als das Angebot an Patenschaften, Mitgliedschaften, Einmalspenden, Spenden statt Geschenke, die das Internet an individuellen Möglichkeiten eröffnet.
Trotz aller Vorteile kann das Internet - zumindest jetzt noch nicht - als Ersatz für andere Mittel des Fundraising betracht werden. Virtuell sind die Spender nämlich nicht, ein face-to-face wird es wohl kaum je ersetzen. Mal ganz abgesehen davon, dass nicht alle potenziellen Spender über dieses Medium erreicht werden können.
Die Internetseite so mancher NPO wäre nach der Lektüre des Buches besser strukturiert und gehaltvoller gestaltet. Eine ständige Evaluierung der Spender und Spenden - unabhängig vom Medium - sollte sowieso eine Selbstverständlichkeit sein.
© S. Strohschneider-Laue 27.04.2006
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