Ebensolch Rez-E-zine

 27+28/06

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Robert Klanten, Mika Mischler, Boris Brumnjak (Hg.)

Serialize. Family Faces and Variety in Graphic Design

Serialize

Die Gestalten Verlag 2006, Engl., 208 S., zahlr. Farbabb.

€ 44,00

ISBN 3 89955 097 8

Rezension

Egal ob wir uns durch die Stadt bewegen oder unsere Post durchsehen, die Wahrscheinlichkeit ein Produkt mit seriellen Elementen zu erblicken ist groß. Serien sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Im Kampf um die Aufmerksamkeit vereinen sie identitätsstiftende Konstanten mit starken visuellen Stimuli, die den Zeitgeist spiegeln und das Interesse der Rezipienten wach halten sollen. Was wäre die Vermarktung von Markenartikeln oder die zahllosen Printprodukte von Firmen, Behörden und kulturellen Institutionen ohne die Serie! Poster, Folder, Magazine, Bücher, CD-Booklets, Theaterprogramme, Einladungen, Briefmarken - das Anwendungsgebiet serieller Gestaltung ist ebenso unbegrenzt wie die visuellen Ausdrucksmöglichkeiten des Grafikdesigners. Die Kunst besteht darin, Wiedererkennbarkeit zu erzielen ohne dabei langweilig zu werden. Regeln gibt es dafür kaum, Schritt-für-Schritt-Anleitungen ebenso wenig. Die Arbeit mit einigen wenigen variablen/konstanten Elementen kann sowohl limitierend als auch befreiend sein. In jedem Fall stellt sie eine Herausforderung an die Kreativität des Grafikers dar, denn zur Lösung der Gestaltungsaufgabe sind neben künstlerischem Einfallsreichtum auch analytisches Denken und strategische Planung erforderlich.

"Serialize. Family Faces and Variety in Graphic Design" zeigt 136 Beispiele vorbildlichen seriellen Designs. In aufsteigender Reihenfolge der Komplexität angeordnet, zeigt das Buch anschaulich wie viel kreativer Freiraum durch einen spielerischen Umgang mit den Konstanten/Variablen Farbe, Bild, Komposition, Typografie und Realisierung möglich ist. Das Spektrum der Beispiele reicht von minimalistischen Lösungen, die sich auf den belebenden Einsatz von Farbe beschränken, bis zu komplexen Kompositionen, denen man kaum noch anmerkt, dass sie Bestandteil einer Serie sind. Begleitende Kommentare vermitteln wertvolle Hintergrundinformationen.

Als theoretisches Fundament wurden der Auswahl der Arbeiten drei kurze Essays vorangestellt, die Serienbildung aus praktischer und theoretischer Sicht beleuchten.

Udo Ropohl wirft in "Serial Design and Training" Licht auf die Arbeitsweisen des Designers und die Rolle der Aufgabenstellung "Serie" im Ausbildungsbetrieb.

Rüdiger Götz schildert in "Repetition Desired: Value of Design Series with Reference to Porsche Design" den positiven Effekt der Serie in der Markenkommunikation.

Stefan Heidenreich analysiert in "Objects and Information. Serial Strategies in the Production of Information" Strategien bei der Serienbildung und den Prozess der Kodierung und Dekodierung inhärenter Botschaften.

"Serialize" ist beim raschen Durchblättern wie eine Wundertüte voller Überraschungen, die im Zuge der eingehenden Beschäftigung zu einem Füllhorn der Inspiration mutiert.

© Ch. Ranseder 18. September 2006

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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