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 27+28/06

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Jean-Claude Golvin

Metropolen der Antike

Metropolen der Antike

Theiss 2005, 160 S., zahlr. Farbbabb.

€ 39,90

ISBN 3 89955 097 8

Rezension

Antike Stadtrekonstruktionen vom Feinsten. Keine digitale Visualisierung kann mit dem Charme dieses Buches konkurrieren. Der überaus attraktive Band bietet eine chronologisch-regionale Rundreise vom Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Ihren Ausgang nimmt die Tour im Vorderen Orient und ihren zeitlichen Schwerpunkt setzt sie in der Römerzeit. Über Ägypten nach Griechenland und die Türkei, Italien und Kroatien, Nordafrika, Spanien, Portugal und Frankreich führt die visuelle Exkursion zuletzt nach Deutschland und in die Schweiz. Der antike Reiseführer lädt u. a. zum Sightseeing in Ur und Babylon, Alexandria, Athen, Olympia, Troia, Ephesos, Rom, Pompeji, Karthago, Tarraco, Bibracte, Alesia, Augst und Trier sowie 40 weiteren Metropolen. Eine Publikation die man gerne selbst im "Gepäck" (Bibliothek) hat oder in öffentlichen Bibliotheken zu finden wünscht.

Der Autor liefert als Archäologe und Architekt erwartungsgemäß den aktuellen Stand der archäologischen Forschung, als Rekonstruktionszeichner stellt er hingegen alle in den Schatten. Man bedauert direkt, dass manche Zeichnungen Doppelseiten erfordern, da der Buchfalz den optischen Genuss unvermeidlich trübt.

Diesem herrlichen Band gelingt es mehrere Ansprüche zu erfüllen. Zum einen werden zeichnerisch antike Stätten mit ihrer Topographie, ihren allgemeinen baulichen Strukturen sowie ihren wichtigsten Gebäuden erneut zum Leben erweckt, andererseits sind die erläuternden Texte überaus prägnante Steckbriefe. Das ebenso übersichtliche wie ansprechende Layout drängt sich dabei nicht in den Vordergrund, sondern ist farblich harmonisch auf die colorierten Zeichnungen abgestimmt und unterstützt die ohnedies schon gut gegliederte Textstruktur.

An der Schnittstelle von wissenschaftlicher Rekonstruktion und populärer Anschaulichkeit angesiedelt, gelingt es Golin ein alters- und bildungsmäßig breit gefächertes Publikum in seinen Bann zu ziehen. Erwachsene und Kinder werden sich immer wieder an den Darstellungen erfreuen und ganz nebenbei viele Erkenntnisse gewinnen.

Warum gibt es nicht mehr davon?

© S. Strohschneider-Laue 18. September 2006

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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