Ebensolch Rez-E-zine

 31+32/06

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Philip Jodidio

FR. Architecture in France

FR. Architecture in France

Taschen 2006, Dt./Enfl./Fr., 192 S, zahlr. Farbabb.

€ 19,99

ISBN 3 8228 5257 0

Rezension

Architektur ist ein prestigeträchtiger Imageträger. Sie ist der Spiegel des Selbstverständnisses eines Landes. Niemand versteht das besser als die Franzosen. Die Regierung Frankreichs investiert in großem Stil in öffentliche Bauprojekte, von Bibliotheken und Museen bis zu Verwaltungsgebäuden und sozialem Wohnbau. Sie setzt dabei nicht ausschließlich auf ausländische Stararchitekten, sondern lässt landeseigene Talente ihr großes Können zeigen. "FR. Architecture in France", ein weiterer Titel in der neuen Architekturbuchreihe des Taschen Verlags, präsentiert eine Auswahl zeitgenössischer französischer Architektinnen und Architekten, die mit ihren Bauten die Stadtbilder der großen Kulturnation maßgeblich prägen. Aufnahme in das Buch fanden Matali Crasset, Odile Decq, Jean-Marie Duthilleul, Edouard Francois, Manuelle Gautrand, Jakob + MacFarlane, Lacaton & Vassal, Marin-Trottin/Périphériques, Jean Nouvel, Dominique Perrault, Christian de Portzamparc, Rudy Ricciotti, Valode & Pistre, Jean-Paul Viguier und Jean-Michel Wilmotte. Neben einer Kurzbiografie samt Kontaktadresse werden jeweils ein bis drei bereits realisierte oder gerade in Umsetzung begriffene Projekte vorgestellt. So entsteht ein Portfolio herausragender Bauwerke, die in ihrer Gesamtheit - der zunehmenden Globalisierung gegenwärtiger Architekturstile zum Trotz - für Frankreich charakteristische Tendenzen erkennen lassen. Die Architektur erscheint sachlich nüchtern, ohne jedoch dem Minimalismus verpflichtet zu sein. Sie wirkt durchdacht, fast kühl, ist jedoch in den Detaillösungen oft überraschend. Ein gewisser Hang zu Materialien von industriellem Charakter lässt sich bei einigen Projekten nicht verleugnen. Beim Blättern in dem reich bebilderten Band drängt sich das Wort "puristisch" auf. Wie zu erwarten, dominieren Beispiele öffentlicher Bauaufgaben, darunter auch das kürzlich eröffnete Musée du quai Branly. Private Wohnbauten und Gebäude für Wirtschaftsunternehmen sind in der Minderzahl.

"FR. Architecture in France" gewährt einen ausgezeichneten Blick über den Status quo der französischen Architektur. Das Buch ist so nah am Puls der Zeit, dass sich Architekturtouristen fallweise in Geduld üben müssen: Etliche Gebäude sind noch nicht vollendet.

© Ch. Ranseder 25. November 2006

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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