Ebensolch Rez-E-zine

Ulrike Siegel (Hg.)

Wie leicht hätte es anders kommen können

Landwirtschaftsverlag 2006, 2. Aufl. 186 S.

€ 12,95

ISBN 3 7843 3348 6

Bauerntöchter erzählen auch im dritten Teil der Reihe ihre persönliche Geschichte. Frauen, die im geteilten Deutschland der 60er und 70er Jahren aufwuchsen und das sowohl "hüben wie drüben". Elf von den 18 Frauen, die in diesem Band ihre Geschichten erzählen, sind in der DDR aufgewachsen. Offenheit und persönliche Aufarbeitung zeichnen die autobiografischen Betrachtungen aus, die von Ulrike Segel für den Band ausgewählt wurden. Die bäuerliche Arbeit ist - unabhängig von LPGs oder Privatbetrieben - Knochenarbeit bei der viele Hände - unabhängig vom Alter -  gebraucht werden und Freizeit unbekannter und trotzdem oft wenig vermisster Luxus ist. Für manche ist die Land- und/oder Viehwirtschaft der Lebensinhalt geblieben, andere haben sich umorientiert, aber formend war die bäuerliche Herkunft für alle Frauen. Die kindlichen Erfahrungen geprägt von bäuerlichen Sorgen und Nöten sowie von sozialen Faktoren, zeigen wie sich junge Mädchen unter diesen Rahmenbedingungen zu Persönlichkeiten entwickelten, aber auch begrenzt wurden oder über ihnen gesteckte Grenzen hinaus wuchsen.

Eine überaus spannend zu lesende Zeitgeschichte aus weiblicher Perspektive, die viel mehr bietet als nur einen unterhaltsamen Einblick in private Erinnerungen. Leseauszüge für den fächerübergreifenden Unterricht bieten sich bei diesem Buch ganz besonders an.

© S. Strohschneider-Laue 12. Januar 2007

(s. a. Immer regnet es zur falschen Zeit, Gespielt wurde nach Feierabend und Bauerntöchter Hörbuch)