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Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Hg.)

Angkor. Göttliches Erbe Kambodschas

Prestel 2006, 336 S., zahlr. Farbabb.

€ 59,00^*

ISBN 978 3 7913 3697 8

Die Baudenkmäler im Gebiet von Angkor sind großartige Zeugnisse des kulturellen Reichtums Kambodschas. Heute sind vor allem der archäologische Angkor-Park, die Bauten von Roluos und der Tempel von Banteay Srei berühmt. Doch die Region hat weit mehr zu bieten. Als politischer, religiöser und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Königreichs der Khmer, dessen Blütezeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert dauerte, war Angkor für jene Zeit ein beeindruckendes Ballungszentrum.

Auf einer Fläche von rund 40.000 Hektar wurden hunderte Tempel und zahlreiche Siedlungen errichtet. Handel und Landwirtschaft sorgten für den Wohlstand der Region, in der dank eines hoch entwickelten Bewässerungssystems aus Teichen, Kanälen und Deichen bis zu dreimal im Jahr Reis geerntet werden konnte.

1992 wurde das Angkor-Gebiet zum Weltkulturerbe erklärt und gleichzeitig auch in die UNESCO-Liste des besonders gefährdeten Welterbes aufgenommen. Bis heute prägt Angkor die Identität Kambodschas, dessen Landesflagge der berühmteste und größte Tempel der Region, Angkor Wat, ziert. Die einzigartige Architektur Angkors ist jedoch nur ein kleiner Teil des faszinierenden Kulturerbes des Landes, das erst Mitte des 19. Jahrhunderts die wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Vor allem die Kolonialmacht Frankreich zeigte sich an der Kunst der Khmer interessiert. Es ist der Ausstellung "Angkor. Göttliches Erbe Kambodschas" und ihrer Begleitpublikation zu verdanken, dass nun erstmals einem deutschsprachigen Publikum Vielfalt und Schönheit des kulturellen Erbes Kambodschas präsentiert wird.

Das prachtvolle Buch "Angkor. Göttliches Erbe Kambodschas" ist ein eindrucksvoller Sammelband, dessen 25 wissenschaftliche Beiträge ein beachtliches Themenspektrum abdecken. Der Bogen der reich bebilderten Artikel spannt sich von der Entdeckungsgeschichte Angkors über historische, religiöse, kunstgeschichtliche und archäologische Aspekte bis zu Fragen des Erhalts des Kulturerbes im heutigen Kambodscha. Das Kernstück des Buches bilden vier Themenblöcke in chronologischer Abfolge, denen jeweils der zugehörige Katalogabschnitt nachgereiht ist. Dank hochwertiger großformatiger Farbfotos der Ausstellungsexponate ist es auf diese Weise möglich, die Schönheit der skulpturalen Kunst der Khmer in ihren Entwicklungsphasen zu vergleichen. über den ästhetisch-emotionalen Zugang hinaus, ermöglichen ausführliche Objekttexte das intellektuelle Verständnis der Kunstwerke. Wer sich von ihrer Schönheit im Original überzeugen will, hat noch bis 9. April 2007 die Gelegenheit "Angkor. Göttliches Erbe Kambodschas" in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, zu sehen. Im Anschluss daran wird die Ausstellung vom 19. August bis 2. Dezember 2007 im Museum Rietberg Zürich gezeigt.

© Ch. Ranseder 01. März.2007