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Anne Sophie Rondeau, Bart van Leuven (Fotos)

Gilles Pothier. Paris floral interiors

Ulmer 2007, Fr./Engl., 144 S., zahlr. Farbabb.

€ 59,90^*

ISBN 978 3 8001 4859 2

Ein gezipfeltes Kissen aus dicht gedrängten Stiefmütterchen thront auf einer Vase, deren Form und Farbe wie eine Wasserspiegelung der Blumenpracht wirkt. Die Strenge der monolithischen Form des floralen Arrangements wird durch die harmonische Farbigkeit des blau-weiß-violett-gelb wogenden Blütenmeers gemildert.

Gilles Pothiers florale Kreationen vereinen skulpturale Monumentalität und malerische Farbigkeit, Tradition und Innovation. Für sein Buch "Paris floral interiors" hat er sich von der Metropole an der Seine inspirieren lassen. Mit großformatigen Farbfotografien seiner spektakulären Blumenarrangements entführt er in vornehme Restaurants, schicke Cafés, noble Wohnungen und charmante Museen. Es ist das traditionsbewusste distinguierte Paris, in dessen Rahmen die vergänglichen Meisterwerke inszeniert werden. Egal ob Historismus, Art Deco oder klassische Moderne, Gilles Pothier spielt mit der Stimmung eines Raumes. Manchmal verschmilzt die floristische Intervention mit dem sie umgebenden Ambiente, ein anderes Mal steht sie in scharfem Kontrast. Stets tritt die einzelne Blüte zugunsten des Gesamteindrucks in den Hintergrund - überwältigende Opulenz ist angesagt. Texturen, Farben und Formen, denen der Meisterflorist auf seinen Streifzügen durch Paris begegnet, finden ihren Niederschlag in seinen Arbeiten. Angeregt von dem Marktstand eines Fischhändlers lotet Gilles Pothier mit Inszenierungen aus Fischen, Schwämmen, Algen, Muscheln, Blüten, Beeren und Pflanzen die Grenzen der Floristik aus. Selbst den öffentlichen Raum erobert er mit seiner Kunst des Augenblicks.

Der Fotograf Bart Van Leuvens hat die faszinierenden floristischen Spitzenleistungen in Ganzansicht und Detail gekonnt für die Ewigkeit festgehalten. Das perfekte Zusammenspiel von Floristik, Fotografie und gediegener Buchgestaltung machen "Paris floral interiors" zur wertvollen Dokumentation und einem beglückenden Erlebnis.

© Ch. Ranseder 15. Mai 2007