Ebensolch Rez-E-zine

 37+38/07

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Sylvia Sakl-Oberthaler, Christine Ranseder

Wasser in Wien. Von den Römern bis zur Neuzeit

Wasser in Wien

Phoibos 2007, 81 S., zahlr. Abb.

€ 12,50*

ISBN 978 3 8001 4860 8

Rezension

Eine funktionierende Wasserversorgung ist in Wien heute eine Selbstverständlichkeit. Exzellente Trinkwasserqualität wird den Haushalten, die heute durchwegs über Bad und WC verfügen, zugeführt. Abwässer werden über Kläranlagen wieder in den natürlichen Wasserkreislauf rückgeführt. Dies war nicht immer so - auch nicht in der jüngsten Vergangenheit.

Das erste komplexe Trink- und Abwassersystem hat Wien den Römern vor 2000 Jahren zu verdanken. Das Mittelalter konnte auf diese Strukturen nicht mehr zurückgreifen, was massive gesundheitliche Probleme mit sich brachte. Erst ab dem 16. Jh. wurden Wasser nicht ausschließlich aus Brunnen und Wasserläufen bezogen. Ein funktionierendes Kanalnetz wurde erst ab der zweiten Türkenbelagerung aufgebaut. Hygiene, einst in der Römerzeit groß geschrieben, ist erst im 19. Jh. langsam wieder salonfähig geworden. Die meisten Wohnungen  wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit eigenem Bad und/oder WC wurden ausgestattet.

Spuren dieser ehemaligen Wasserver- und -entsorgung sind auch archäologisch nachweisbar. Die über das  Wienerstadtgebiet verstreuten Nachweise haben die beiden Autorinnen minutiös über 2000 Jahre verfolgt. Wasserwirtschaft und Hygiene in Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit wurden von ihnen publikumsgerecht bis zum modernen Wiener Toilettenhäuschen aufbereitet.

Der zweite Band der Reihe "Wien archäologisch" hält das hohe inhaltliche und optische Niveau, das mit dem ersten Band gesetzt wurde, ohne an populärer Attraktivität einzubüßen. Das Thema wird mit zahlreichen kulturgeschichtlichen Details und interessanten archäologischen (Be-)Funden gut strukturiert und fesselnd dargeboten. Auf der Spur des  lebensnotwendigen Nass führen Sakl-Oberthaler und Ranseder die LeserInnen auch an die unappetitlichsten Orte, die oft die besten Funde bringen, und gewinnen diesen unglaubliche Details ab. In dieser Übersichtlichkeit war Wasser und Hygiene noch nie lesenswerter.

Literatur- und Autorinnenverzeichnis sowie Bildnachweis schließen den von Christine Ranseder gestalteten und mit zahlreichen Fotos, Grafiken und Plänen ausgestatteten Band.

© S. Strohschneider-Laue 05. Juni 2007

(s. a. Michaelerplatz)

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