Ebensolch Rez-E-zine

 31+32/06

© 2003 Strohschneider-LaueNon-Fiction

Buch

Elisabeth Heresch, Gregor Schmid

Petersburger Zarenschlösser

Petersburger Zarenschlösser

Langen Müller 2006, 160 S., zahlr. Abb.

€ 49,90

ISBN 3 7844 3067

Rezension

Die prachtvollen Zarenschlösser rund um Petersburg erstrahlen seit geraumer Zeit wieder im neuen Glanz ihrer alten Pracht. Der herrliche Band "Petersburger Zarenschlösser" zeigt diese Paläste von ihrer schönsten Seite und stellt sie in ihrem historischen und gegenwärtigen Kontext vor.

Der Band verführt zu einem ausgiebigen Couchtrip, der vom Peterhof über Gatschina, Oranienbaum, Pawlows und Katharinenpalast bis zum Alexanderpalast führt. Unglaublich prachtvolle Bauten für verschwenderische HerrscherInnen, die vom russischen Volk sprichwörtlich das letzte Hemd dafür abverlangten. Ultimativ getilgt wurden diese über Jahrhunderte bei den Untertanen angehäuften Schulden durch den Untergang des Zarentums im Zuge der russischen Revolution. Geblieben sind die steinernen Zeugnisse ihres Lebensstils und nur ein - noch immer überwältigender - Bruchteil ihres einstigen beweglichen Privatbesitzes.

Die immensen Dimensionen in denen rund um Petersburg geplant und gebaut wurde, lässt sich bereits ab Peter I. ermessen, der zunächst ein Holzhaus mit kleinem Park plante und sich letztlich von den bedeutendsten Architekten seiner Zeit den großen Sommerpalast bauen ließ. Dieser Monumentalbau war seiner Tochter Elisabeth bereits zu schlicht. Durch Flügelerweiterungen wuchs die Frontseite auf fast 300 m Länge an. Herrlich anzuschauen war und ist auch heute noch diese Machtdemonstration. Ebenso selbstherrlich und protzig mussten auch Besucher - selbst solche im Diplomatenstatus - auftreten, um überhaupt Einlass zu finden. Nur ein Hauch dieser einstigen Pracht hat überdauert. Sie überwältigt noch immer und - so sie nicht bei Privatfeiern gegenwärtiger russischer Machthaber weiterhin dezimiert wird - wird auch weiterhin Bewunderung erregen.

In informativen Texten, die von der große Sachkenntnis der Autorin getragen und zugleich überaus unterhaltsam zu lesen sind, und stimmigen Fotos wird dieses Buch zur Palastreise. Dieser Band ist ein exzellenter Stimmungsmacher, eine würdige Erinnerung für jene, die es mit eigenen Augen gesehen haben, und ein wertvoller Ersatz für alle Daheimgebliebenen.

© Sigrid Strohschneider-Laue  09. Dezember 2006

(siehe auch Die erzählte Stadt. Unbekanntes Sankt Petersburg)

© 2003 Strohschneider-Laue Essenz

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